Böhlen. Der SV Regis-Breitingen schwebt in der Bezirksklasse Leipzig weiterhin auf der Erfolgswelle und rangiert mit dem Auswärtssieg gegen HV Böhlen II nun auf Platz 2 der Tabelle.
Mit Robert Heistermann und Niklas Schmidt (Magen-Darm / Knieverletzung) standen beide etablierten Linkshänder nicht zur Verfügung, was die Siegchance im Vorfeld schmälern ließ. Mit Tom Heine und Marcel Naumann halfen noch zwei Spieler aus der SVR Reserve aus. Die Pleiße-Sieben wurde also komplett umgestellt und der Matchplan wurde dementsprechend angepasst. Auf dem Zettel war Böhlen klarer Favorit, da 3 Mann aus der Verbandsligamannschaft am Start waren und die restliche Bank vollbesetzt werden konnte. Über klare, eingespielte Abläufe und einem soliden Abwehrbollwerk wollte man trotz allen Umständen eine gute Partie abliefern, was von Minute 1 an gelang. Böhlen wurde zu Abschlüssen gedrängt, die entweder in den Armen des Blockes hängen blieben oder vom bärenstarken Nicolas Wolf pariert werden konnten. Beim Stand von 2:7 in der 11. Minute war man im Spiel drin, was für die nötige Ruhe sorgte. Weiterhin konzentriert und energisch sollte die komfortable Führung in die Halbzeit gebracht werden. Beim Stand von 6:12 in der 28. Minute war man wahrscheinlich aber schon mit den Gedanken in der Kabine. Innerhalb von etwas über 1 Minute verkürzte der HVB von 6 auf 3 Tore, was absolut unentschuldbar war! „Warum stellen wir das Handballspielen auf einmal ein und warum gehen hier die Köpfe nach unten, obwohl wir hier immer noch mit 3 Toren führen?!“ mit dieser Ansage von Spielertrainer Philipp Billwitz rüttelte er seine Männer wieder auf. Es wurde nun mit Biss und Moral erbittert gekämpft. Egal ob es einen Fehlwurf, Fehlabspiel oder technischen Fehler gab. Man holte sich den Ball in der Abwehr wieder zurück und unterstütze den Wolf im Kasten so gut es ging. Vorne lief es stockend aber im richtigen Moment wurde der Ball versenkt. Böhlen blieb weiterhin auf Schlagdistanz, kam jedoch nicht weiter als 3 Tore an die Regiser heran. Auch eine offensive 4:2 Abwehr brachte nicht den erwünschten Erfolg. Mit Moral, einer mannschaftlichen Geschlossenheit und der nötigen Ruhe behielten die Regiser Handballer auch in diesem hart umkämpften Derby die Oberhand. Somit ist die weiße Weste in 2022 immer noch unbefleckt.
Kapitän Heistermann nach dem Spiel:
„Großer Respekt an diese Mannschaftsleistung. Ich bin sehr stolz ein Teil davon zu sein auch wenn ich heute keinen Anteil an dem Sieg hatte. Hier hat man mal wieder gesehen, was möglich ist, wenn man die 2 Punkte unbedingt haben will – egal wie die Voraussetzungen sind und was sich der Gegner für Kniffe einfallen lässt, die nicht der feinen englischen Art entsprachen. Jedoch darf unser personeller Flickenteppich nicht noch größer werden. Auf Dauer werden wir das nicht kompensieren können. Allerdings werden wir uns nächste Woche wieder neu sortieren und alles für einen weiteren Sieg geben.“,
Regis-Breitingen mit: Wolf, S.Schwirz, Bachstelz 1, Billwitz 3, Wilhelm 5, Palm 9/4, J. Schmidt 4, Kurze 2, M.Schwirz, Naumann, T. Heine
